Coworking war bis zum Start der Corona-Krise nicht zu stoppen. Das Jahr 2020 bremste dieses Wachstum zunächst aus - die Industrie erholte sich aber bereits im Verlauf des Jahres wieder. Auch 2021 begann langsamer durch die starken Restriktionen und die damit verbundene Unsicherheit in der Planung.
Das Jahr 2022 wird - trotz der wieder steigenden Fallzahlen - dennoch anders ablaufen. Die Coworking-Branche hat sich mittlerweile optimal auf die Situation eingestellt. Das gilt natürlich auch für Einzelunternehmer oder Unternehmen, die trotz der Unsicherheit der Omicron-Variante nach wie vor Interesse an Coworking-Lösungen zeigen.
Wir hatten für das Jahr 2021 drei Trends vorhergesagt. Erstens eine weiterhin steigende Nachfrage von Unternehmen. Dieser Trend begann bereits in 2020 und ist 2021 zur Normalität geworden. Viele Unternehmen verlassen traditionelle Büroflächen und suchen stattdessen flexible Coworking-Flächen mit Arbeitsplätzen für ungefähr 50% der Belegschaft. Diese Arbeitsplätze werden dann von allen Mitarbeitern genutzt und individuell verteilt. Diese Kombination aus Home Office und Flex Office/ Coworking macht mittlerweile einen sehr großen Anteil der Mieter aus.
Unsere zweite These war, dass sich vermehrt Coworking Spaces auf Land und Dorf ansiedeln werden. Durch die Corona-Krise und die damit verbundene Etablierung vom Home Office sind auch die "Speckgürtel" vieler Großstädte attraktiver geworden. Da Pendeln nicht mehr fünf Tage die Woche nötig ist, sind längere Distanzen zum Arbeitsplatz akzeptabler. In der Tat haben wir in den vergangenen zwölf Monaten viele Coworking Spaces entstehen sehen, die vor Corona wohl eher nicht entstanden wären.
Der dritte Trend waren Coworking Spaces in Urlaubsregionen. Digitale Nomaden waren natürlich schon länger ein Trend. Dies bezieht sich dabei aber vor allem auf entfernte Destinationen wie die Karibik oder Bali. Wir haben erwartet, dass auch deutsche Urlaubsorte verstärkt auf Coworking Spaces setzen, um mehr Touristen anzuziehen. Wir haben zwar einige Ansätze gesehen - aber eine wirklich starke Verbreitung an den Küsten oder Seen der Bundesrepublik haben wir aber nicht beobachten können.
Coworking wird im kommenden Jahr wieder wachsen. Coworking Spaces bietet vieles, was in und nach der Krise noch stärker nachgefragt wird. Dies ist primär Flexibilität, die mit traditionellen Gewerbemieten (zumindest heute) nicht erreicht werden kann. Die ersten Monate werden, je nach Lockdown und Dauer der Krise, verhalten starten, spätestens zum Sommer rechnen wir aber mit einer gesteigerten Nachfrage, die über dem Niveau von 2019 oder 2020 liegt. Die Treiber sind aus unserer Sicht sowohl Unternehmen als auch Selbständige.
Coworking und Unternehmen - ist das überhaupt noch ein Trend? Fraglich, man könnte sagen, dass Coworking im "Mainstream" angekommen ist. Dennoch möchten wir Corporate Coworking weiterhin als Trend aufnehmen.
Der Hintergrund: Wir merken, dass Unternehmen aller Größe mittlerweile sehr aufgeschlossen sind für Flex Office Lösungen. Häufig gibt es einen Vergleich von traditionellen Gewerbeflächen und flexiblen Lösungen. Es gibt weiterhin viele Fragen zu den Vor- und Nachteilen von Coworking. Auch die konkrete Umsetzung ist weiterhin für viele Unternehmen nicht 100% verständlich. Beispielsweise die Frage, wie viele Arbeitsplätze angemietet werden sollen, ist häufig nicht einfach zu beantworten. Was wir aktuell beobachten ist: Ein paar Unternehmen bleiben bei "eigenen" Flächen, viele ziehen in ein Coworking Space um. Wir glauben daran, dass der Anteil der in Coworking Spaces zieht weiter steigen wird.
Bereits 2021 haben wir vermutet, dass dies dazu führen könnte, dass vermehrt bessere Lage nachgefragt wird. Diese These scheint sich durchaus zu bewahrheiten. Beispielsweise in München ist es teilweise unmöglich private Büros in Coworking Spaces in zentraler Lage anzumieten. Die Anbieter in der Altstadt sind größtenteils zu nahezu 100% ausgelastet - und das bei Preisen von 800 bis 1000 Euro pro Arbeitsplatz und Monat. Aber auch in Berlin, Hamburg und Frankfurt sehen wir großes Interesse an attraktiven Lagen in der Innenstadt. Wir glauben, dies hat auch mit dem folgenden Punkt zu tun:
Die Corona-Krise hat einige sehr interessante Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt. Remotes Arbeiten und Home Office sind etabliert. Dies hat dazu geführt, dass der Arbeitsmarkt innerhalb weniger Monate globalisiert worden ist. Viele US-Amerikanische Unternehmen suchen heute auch europäische Talente für Stellen, die vor zwei Jahren exklusiv durch Arbeitnehmer in den USA abgedeckt wurden. Der "war for talent" ist eskaliert - und bereits vor Corona war es für viele Unternehmen nicht einfach, die passende Mitarbeiter für viele Positionen zu finden.
Wir merken immer wieder, dass Coworking Spaces ein Instrument sind, um sich als Arbeitgeber zu positionieren. Viele Anfragen erwähnen explizit, dass es sich um attraktive Flächen handeln muss.
Das Jahr 2023 wird nach dem Ausklingen der Corona-Krise ein erfolgreiches Jahr für Coworking und Coworking Spaces. Neue Zielgruppen, stärkere Nachfrage, das Jahr wird nach dem schweren 2020 viele Wunden verheilen lassen. In Städten sprechen wir von den gleichen Partnern und Spaces, die auch bereits vor der Krise in einer guten Position waren. Auf dem Land werden viele neue, unabhängige Anbieter entstehen. Ob hier langfristig auch eine Marke entsteht, die sich exklusiv auf ländlichen Regionen spezialisiert, bleibt abzuwarten.
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